Hochschulen brauchen eine starke Kultur echter Zusammenarbeit!

Hochschulen als Expert*innenorganisationen zeichnen sich durch eine enorme Vielfalt an beteiligten Stakeholdern und Heterogenität derer Interessen aus. Die hohe dezentrale Autonomie der beteiligten Akteure führt oft zu einer “lose Kopplung” der gesamten Organisation. Koordination über Anweisung und Kontrolle ist damit zum Scheitern verurteilt. 

Wir sind überzeugt: Eine starke Kultur der Zusammenarbeit ist an Hochschulen erfolgsentscheidend!

Ob in der Hochschulleitung, zwischen Hochschulleitung und Fakultäten, zwischen zentraler und dezentraler Verwaltung oder innerhalb von Forschungsteams: Existieren gegenseitige Wertschätzung, Vertrauen, eine konstruktive Grundhaltung und eine Kultur der Suche nach guten Lösungen, gelingt die Zusammenarbeit. Fehlen diese Zutaten, herrscht Stillstand und Frust. 

Große gemeinsame Projekte, wie die Entwicklung von Sonderforschungsbereichen, die Beantragung von Exzellenzclustern oder gar die Entwicklung und Umsetzung einer Hochschulstrategie sind ohne eine starke Kultur echter Zusammenarbeit kaum möglich.

Das Ziel unserer Arbeit ist es daher, in Hochschulen eine grüne Kultur der Zusammenarbeit zu fördern (lesen Sie mehr in unserem Blogartikel “Die drei Kulturzonen in Organisationen").

Die drei Kulturzonen in Organisationen

Unsere Herangehensweise zur Förderung echter Zusammenarbeit

Sinnvolle Anlasse für eine Reflexion und Weiterentwicklung der Zusammenarbeit gibt es verschiedene: 

  • Merkmale der roten Kulturzone (Offene Konflikte, Silodenken, Schuldzuweisungen & Machtkämpfe)

  • Merkmale der pinken Kulturzone (Scheinharmonie, Unverbindlichkeit & Jammerkultur)

  • schwache Performance oder sinkende Leistung

  • fehlende oder unklare Strukturen und Rollen im Team

  • Neugründung oder Neuaufbau eines Teams

  • Mitarbeiterentwicklung

  • Veränderung von Prozessen oder Aufgaben 

  • Abschluss und Reflexion eines Projekts

Bei LBHB unterstützen wir seit über 15 Jahren Führungskräfte und Teams aus Hochschulen, ihre Zusammenarbeit gelingen zu lassen. 

Eine starke Kultur echter Zusammenarbeit hat eine sichtbare und eine unsichtbare Ebene. 

Auf der sichtbaren Sachebene geht es um Ziele, Strukturen, Organisation, Aufgaben und Verantwortung sowie Prozesse, Regeln und Abläufe. Es geht hier darum, wie Absprachen getroffen oder Projekte geplant werden, wie (und ob) Prozesse dokumentiert oder wie gemeinsame Tools genutzt werden.

Eisberg echter Zusammenarbeit

Das unsichtbare Fundament echter Zusammenarbeit ist sind psychologische Sicherheit, Haltung und die Kultur der Zusammenarbeit: Wie klar sind die gemeinsamen Ziele und wie sehr identifizieren sich die Beteiligten damit? Fühlen sich Teammitglieder sicher genug, Kritik zu äußern? Wird diese Kritik konstruktiv geäußert? Wie wird damit umgegangen? Wie wird auf der Beziehungsebene kommuniziert? Wie hoch ist der Grad der Eigenverantwortung der Beteiligten?

1. Schritt: Gemeinsam erkennen, was für das Team der wichtigste Engpass ist

Wir sind davon überzeugt: Im ersten Schritt muss es immer darum gehen, zu verstehen, was die Zusammenarbeit im Team ausmacht. Statt in der Auftragsklärung bereits konkrete Maßnahmen zu vereinbaren, ist es unser Anliegen, zunächst auch mit einzelnen Teammitgliedern darüber zu sprechen, wie sie die Zusammenarbeit erleben, was sie frustriert, was sie im Team schätzen und was sie sich wünschen. Erst diese Gespräche erlauben uns, ein ganzheitliches Bild der Zusammenarbeit im Team zu erlangen. Von unschätzbarem Wert ist auch, dass diese Gespräche dazu dienen, bereits vor der Arbeit Vertrauen im Team aufzubauen. 

In einem Feedback-Workshop berichten wir anschließend dem gesamten Team von unseren Eindrücken der Herausforderungen, der aktuellen Engpässe und der wichtigsten Entwicklungsbedürfnisse. Wir laden das gesamte Team bewusst ein, uns dieses Bild zu bestätigen oder es zu korrigieren. Basierend auf dieser Diskussion machen wir anschließend einen individualisierten Vorschlag zu den Inhalten eines Teamentwicklungsworkshops. Dieser Vorschlag wird gemeinsam mit Team und Auftraggeber*in diskutiert und gemeinsam beschlossen.

2. Schritt: Die Zusammenarbeit weiterentwickeln und Engpässe auflösen

Basierend auf den Erkenntnissen des ersten Schritts wird ein individueller, an den Bedürfnissen des Teams ausgerichteter, Workshop entwickelt und durchgeführt. Die Themen dieses Workshops werden speziell an den Engpässen des Teams ausgerichtet und können dabei auf alle möglichen Themen der Zusammenarbeit eingehen: 

  • Ziele und gemeinsame Vision: Wieso gibt es das Team? Was wollen wir gemeinsam erreichen?

  • Rollen und Verantwortlichkeiten: Wer hat welche Rollen im Team inne? Wie sind die gegenseitigen Erwartungen an die jeweiligen Rollen?

  • Kommunikation & Entscheidungsfindung: Auf welche Art wird im Team kommuniziert? Über welche Kanäle und in welchen Foren wird kommuniziert? Wie werden Entscheidungen im Team getroffen?

  • Konfliktlösung: Wie werden Konflikte thematisiert und gemeinsam gelöst?

  • Planung, Ressourcen & Arbeitsstruktur: Wie werden Arbeit und Projekte geplant, um die Ressourcen optimal zu nutzen, Deadlines einzuhalten und die Produktivität und Zufriedenheit des Teams hochzuhalten?

  • Feedback & kontinuierliches Lernen: Wie wird Feedback gegeben und wie entwickelt sich das Team gemeinsam kontinuierlich weiter?

  • Prozesse & Strukturen im Team: Wissensmanagement, Projektmanagement, Onboarding neuer Teammitglieder

  • Die fünf Geheimnisse echter Zusammenarbeit: 

    • Kollaborative Absicht

    • Vertrauen, Zusammengehörigkeitsgefühl und psychologische Sicherheit im Team

    • Haltung der Eigenverantwortung

    • Bewusstsein über sich selbst und andere

    • interessenbasiertes Problemlösen

In unserer Arbeit stützen wir uns auf unsere über 15-jähre Erfahrung mit Führungskräften und Teams, unsere systemischen Coachingausbildungen sowie auf den Radical Collaboration©-Ansatz nach Jim Tamm.

3. Schritt: Fortschritte reflektieren, feiern und den nächsten Engpass angehen

Nach einer angemessenen Zeit wird der Fortschritt des Teams reflektiert und gemeinsam gefeiert. 

Das Team wird dabei so eng begleitet wie zweckmäßig und gewünscht. Wurde der wichtigste Engpass erfolgreich gelöst, kann sich das Team anschließend dem nächsten Engpass stellen.


Das sagen ehemalige Kund*innen:

"Lukas Bischof hat am 28.2.2024 für das Exzellenzstrategieteam der JGU einen Workshop zu den "5 Geheimnissen echter Zusammenarbeit" gegeben. Ziel war, nach der Skizzenphase die Zusammenarbeit im Team, mit den Antragsgruppen sowie unseren Partneruniversitäten zu reflektieren und weiterzuentwickeln. 

Der Workshop hat uns sehr geholfen, uns als Team und Gemeinschaft zu erleben. Besonders die drei Kulturzonen sind mir präsent geblieben. Ich frage mich seit dem Workshop häufig: In welcher Zone befinde ich mich gerade? Was brauche ich, um wieder in die grüne Zone zu kommen? Die Retrospektive zur Zusammenarbeit hat uns unheimlich viel gebracht. Neben Bestätigung, dass wir vieles schon gelernt haben, hat sie uns auch noch weiteres Potenzial gezeigt und wir haben einen Plan für die Zukunft. Wir sind Herrn Bischof sehr dankbar für diesen tollen Tag und können ihn uneingeschränkt weiterempfehlen!"

- Dr. Amelie Scheu, Koordinatorin der Exzellenzstrategie an der Johannes Gutenberg-Universität


Kontakt und weitere Informationen

Möchten Sie in Ihrem Team die Grundlagen für eine starke, vertrauensvolle und produktive Zusammenarbeit legen? 

Dann kontaktieren Sie uns gerne für ein unverbindliches Gespräch, in dem wir gemeinsam herausfinden können, was für Sie und Ihr Team das Richtige ist. Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!

Lukas Bischof